Romanian Bike Tour 2012

Auf der Suche nach einem Motorrad-Reiseziel für 2012 hatte ich Rumänien mit in die engere Wahl aufgenommen. Ein Land, über das hier bei uns wenig bekannt ist. Auch mir waren  spontan nur die Karpaten, Transsilvanien, Dracula, Peter Maffay und Siebenbürgen eingefallen. Ob Rumänien am Schwarzen Meer liegt, konnte ich adhoc nicht mit letzter Gewissheit sagen.

 

Wo genau liegt eigentlich Rumänien?

Obwohl hier bei uns große Informations-defizite bestehen gibt es  vielfältige Vor-urteile, die auch ich immer wieder zu hören bekam: "Da mußt Du aber zwei Motorräder mitnehmen", "gibt es dort denn überhaupt richtige Straßen", "einfach zu gefährlich, was willst Du denn dort?". Diese Vorurteile haben mein Interesse weiter verstärkt und ich begann im Internet zu recherchieren. Schnell bin ich auf die nachfolgende Website gestoßen, deren Einleitung mich bereits beim Lesen mit nach Rumänien genommen hat.

 

Rumänien "am" Motorrad

Wer schon immer mal mit seinem Motorrad auf "große Tour" gehen wollte, es aber allein noch nie gewagt hat oder einfach nicht alleine reisen möchte ist, bei mir richtig. Nicht nur in den USA kann man Traumrouten "am" Bike befahren. Wer einen perfekten Motorradurlaub wesentlich kostengünstiger möchte, den lade ich ein, ein neues Reiseziel kennenzulernen.

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Die Resonanz ist groß. 14 Maschinen werden Anfang Juli 2012 ihren Weg von Wien aus durch Rumänien bis hin zum Schwarzen Meer antreten. Da diese Tour schnell ausgebucht war, fährt Toni 4 Wochen später nochmal die gleiche Runde mit anderer Besetzung. Bei der ersten Tour sind wir, Wolfgang und ich, mit dabei. Die Fahrt hat uns beide spontan begeistert und wir  freuen uns dabei zu sein. Insgesamt 5.000 Motorrad Kilometer liegen vor uns. Wir werden irgendwann im Sommer 2012 hier an dieser Stelle über unsere Erlebnisse während der Tour berichten. 

Die Tour,

ein "leiwander" (super) Motorradurlaub 

Vorab vielen  Dank an unseren "Sheriff" Michael für den Begleit-service und an Toni für die Organisation sowie die gute Routenplanung und Hotelauswahl. Hierdurch wurden die Grundlagen für einen gelungenen Motorrad-urlaub gelegt. 

 

Im Vergleich zu den  "edleren"  und "weiseren" (kommerziellen) Reise-veranstaltern  bieten die Beiden einen erheblichen "Mehrwert" zu deutlich niedrigeren Preisen. Dieser Mehrwert besteht aus Spaß, Unterhaltung, trockenem Humor (Wiener Schmäh), Fremdsprachentraining (Wienerisch für Anfänger und Fortgeschrittene), feuchtfröhlichen Informationsabenden, medizinschen Fachvorträgen (Sherifff) und ein Coaching, welches weit über den Horizont einer Motorradtour hinausgeht. Wir haben uns in zwei Wochen von zwei "merkwürdigen" Menschen durch Rumänien leiten lassen. Merkwürdig im positiven Sinne der älteren Bedeutung des Wortes "memorablis" (Leute die es wert sind, dass man sie in Erinnerung behält). 

Hierzu zähle ich auch Feuerstein aus St. Pölten, der sich als "Germanen Anführer" verdient gemacht hat. Auch unser Sepp aus Wien, der mit über 70 Jahren seine GS 1200 flüssig und dynamisch über die Transalpina trieb, wird mir als perfekter Touren-fahrer stets ein Vorbild sein und in guter Erinnerung bleiben.

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 Die "Gefährten" 

Von rechts nach links:

Begleitfahrzeuglenker Michael (Sheriff), René, Sepp aus Augsburg, Michaela, Lisa, Sigi aus Hollabrunn, Ingrid, Peter, Sepp und Christel aus dem Burgenland, Wolfgang, Edwin, Gerhard, Feuerstein, Herbert und Sepp aus Wien. Vorne auf Knien Abbitte leistend: Toni und Bernd.

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"Sheriff schau, a Hos"

Rumänien,

ein Land mit realen Gegensätzen

Das anhaltend heiße Wetter und die am Straßenrand freundlich winkenden Menschen, das schmackhafte Essen sowie das gute rumänische Bier, bildeten die Kontinuitäten unser Motorradreise. 

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Das übrige Umfeld war kontrovers. Man fährt auf Straßen, die vom Schwerlastverkehr verschlissen wurden, um die Traumrouten zu erreichen. Karparten-bauern, die mit ihrem Eselfuhrwerken Landwirtschaft betreiben, stehen im Kontast zur 25 jährigen Blondine, die in Mamia Beach aus ihrem nagelneuen Porsche Cayenne steigt und mit Landwirtschaft rein gar nichts zu tun hat.

Auf unserem Weg runter an das Schwarze Meer sind wir an den Brettersiedlungen der Zigeuner sowie an den vergoldeten Luxus-villen der ultra Reichen vorbeigefahren. Wir befanden uns auf einer "Zeitreise", in der wir uns zwischen verschiedenen Welten be-wegten. Hierbei haben wir viele neue Eindrücke hinzugewonnen, jedoch unsere Vorurteile gegenüber Rumänien vollständig verloren.

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Unser Weg zu den Traumrouten 

Bad Kreuznach - Passau - Fattendorf

 

Die erste Etappe führte uns über rund 500 Autobahnkilometer nach Passau. Mit Ausnahme einer Reihenvollbremsung auf der A3 in Höhe von Regensburg verlief die weitere Fahrt unspektakulär und ohne Staus.  Bereits gegen 18.00 Uhr erreichen wir die Dreiflüsse-Stadt. Von hier aus ist es nur ein "Katzensprung" bis zum Cafe Toni in Fattendorf, unserer ersten Anlauf-station. Gutes Bier und ein schöner Pool leiteten hier die Autobahnhitze aus unseren müden Leibern.

 

Das Cafe zum Toni in Fattendorf

Das Cafe  ist Motorradfahrern sehr zu empfehlen. Es bietet einen idealen Ausgangspunkt, um die grenznahe Umgebung zu Österreich und der Tschechischen Republik zu erkunden.

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Passau - Wien  Heute fahren wir uns auf keiner Autobahn die Reifen eckig. Es ist bereits heiß, als wir gegen 10 Uhr bei Obernzell mit einer kleinen Fähre die Uferseiten der Donau wechseln. Auf der Flußmitte überqueren wir die Grenze des Freistaates Bayern und erreichen am anderen Flußufer Österreich. Von hier aus folgen wir der Donau rund 300 KM bis nach Wien. Die B3 ist die erste Traumroute, die uns  in die Hauptstadt der Alpen-republik bringt.

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Wien - Oradea  Pünktlich um 9 Uhr am Morgen treffen wir uns bei der BP Tankstelle an den Favoriten in Wien. Die Sonne brennt, als wir zur gemeinsamen Weiterreise aufbrechen. Heuer "fressen" wir gut 500 Autobahn Kilometer. Unser Ziel ist die rumänischen Grenzstadt Oradea. Wir fahren durch das flache Ungarn, vorbei an Budapest in Richtung Süd-Osten und halten nur zum Tanken an. Längere Pausen, so Toni, macht man hier nur, um "Pullover zu stricken". Dem ist nichts hinzuzufügen. Im Thermalbad des schönen Continental Hotels in Oradea finden wir schnell den gleitenden Übergang zur Tiefenentspannung. 

Kneip Kur in Oradea

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Oradea - Clues Naboca  (Klausenburg) - Turda - Targu Mures 

Die Landschaft wechselt. Sie wird grüner und hügelig. Unser erstes Etappenziel ist Klausenburg, das heutige Cluij-Naboca, im Westen von Siebenbürgen. Wir haben bereits Transsilvanien erreicht!  Die St. Michaels Kirche, Ziel unserer ersten (kulturellen) Exkursion, liegt direkt vor einen riesigen Marktplatz und einem imposanten Reiterdenkmal.

Klausenburger Michaelskirche

Die nicht immer  rücksichtsvollen rumänischen Verkehrsteilnehmer  und die Hitze begleiten uns weiter über die E 60 süd-östlich zur Mittags- pause nach Turda. Am Horizont zeichnen sich Bergausläufer ab. Es ist das Apuseni Gebirge, jedoch noch nicht die Karparten.  Gegen 5 Uhr  erreichen wir das Continental Hotel  in Targu Mures (früher Neumarkt genannt). Hier verdunstet das erste Ursus Bier noch bevor es unsere Mägen erreicht hat.

 

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Targu Mures - Lac Ursu (der Bärensee) - Lac Rosu (der rote See)  

Die E 60  führt uns noch 11 Kilometer aus Targu Mures heraus. Weitere 130 Kilometer auf den Landstraßen 13 A, 13 B und 12 C bringen uns zu zwei Seen der ganz besonderen Art. Im ersten See, dem Lac Ursu (Bärensee) bei Sovata, kann man nicht untergehen. Im zweiten See, dem rotgefärbten Lac Rosu, kann man nicht schwimmen.

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Bitte rechts abbiegen

In der schönen Kurstadt Sovata angekommen, steigen wir in den Bärensee ein. Der Lac Ursu ist das "Tote Meer" Rumäniens. Sein Salzgehalt ist derart hoch, daß wir vom Wasser getragen werden. Untergehen kann hier niemand.

Auftrieb ohne Ende

Als ein lautes Signal ertönt, verlassen die Badegäste, ähnlich wie die Eloi im Film "Die Zeitmaschine", zügig die warme Salzlake. Wir folgen ihnen, ohne jedoch die Hintergründe der Evakuierungsmaßnahme näher zu kennen.

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Nach dem "Abhänger" im Bärensee  geht es auf der 13 B weiter in Richtung Geeorgheni. Von dort aus bringt uns die stark renovierungs-bedürftige 12C zum Lac Rosu. Hier werden wir zwischen den Bergen inmitten einer schönen und kühlen Landschaft übernachten. Aus dem rot gefärbten See ragen Baumstümpfe bizarr aus dem Wasser hervor. Das Baden ist in der eisenhaltigen Flüssigkeit verboten. Wir schließen die Etappe in geselliger Runde mit einem gutem Essen und (zu)viel Tuica ab.

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Lac Rosu - Brasov  

Heute geht es  wieder über die holprige 12C zurück. Mit der E 578, die den Karparten in südlicher Richtung nachfolgt, finden wir  wieder eine der (wahrscheinlich) von der EU finanzierten "Traumrouten". Die Straßenführung ist  gemäßigt. Weite Kurven bringen uns langsam auf die Höhe von Brasov (Kronstadt). Auf Umwegen durchqueren wir die Stadt, um das 30 Kilometer entfernte Dracula Schloß bei Bran zu besichtigen. Ob hier Vlad Tepez Draculea wirklich gewohnt hat, ist bis heute unklar. Für uns und die vielen anderen Touristen vor Ort ist das jedoch ohne Bedeutung. Wie Bram Stoker lassen wir die Ausstrahlung dieser Burg auf uns wirken, kaufen Souveniers ein und fahren zurück nach Brasov, in die Geburtsstadt Peter Maffays.

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Hier quartieren wir uns im noblen Aro Palace ein. Schnell legen wir im Spa- und Wellness-center des Hotels den Ballast der an-strengenden Anreise ab, um anschließend die "Metropole der Südkarparten" zu erkunden. In den Fußgängerzonen und am Marktplatz pulsiert das gemeinschaftliche Leben der Stadt im südeuropäischen Flair. Im Gewölbekeller eines rumänischen Restaurants beenden Lisa, Manuela, Sepp und René mit mir gemeinsam den Tag. Hier genießen wir die Köstlichkeiten der regionalen Küche.

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Von Brasov nach Tulcea

Unsere Anfahrt zum Donaudelta bestand aus zwei recht  unterschiedlichen Fahrabschnitten. Auf den ersten 120 Kilometern bis nach BAZAU bot uns die Landstraße  Nr. 10 eine motorradgerechte Straßenführung quer durch die Süd Karparten. Nachdem wir die Berge hinter uns gelassen hatten, halten  wir auf GALATI, um hier die Donau zu überqueren. Der Weg dorthin führt über eine wenig reizvolle Tiefebene mit schlechten Straßen und viel Schwerlastverkehr. Auch das Leben eines Tourenfahres gleicht nicht immer einem  "Ponihof". .

Donaufähre in GALANTI

Vom Fähranleger bis Tulcea ist es nicht mehr weit. Die E 87 schlängelt sich hier rund 80 Kilometer durch grüne Hügel. Eine entspannte Abschluß-etappe bringt uns zum sehr schön gelegenen Delta Hotel in Tulcea.

Sonnenuntergang in Tulcea, aufgenommen von der Terrasse des Delta Hotels

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Ornithologische Exkursion im Donaudelta 

Von hier aus starten wir am nächsten Tag eine 6 stündige Delta Rundfahrt per Schiff. Es geht kreuz und quer durch das Delta bis nahe an die Grenze zur Ukraine. Hier sehen wir aus der Ferne eine Kolonie Pelikane und anderes Federvieh. Pinguine sind leider aus !

Nach 3 Stunden "Folter" im Mekong Delta

Die hier ansässigen Hauben-taucher, Kormorane, Fisch- und Silberreiher, aber auch die  Kraniche würden sicher-lich  jeden Vogelkundler be-geistern. Unsere Euphorie hält sich jedoch in Grenzen, da wir mit diesem Artenreichtum nicht  viel anfangen können. Unser Sheriff Michael  glaubt zu wissen, dass von der rumänischen Securitate hier früher die Bootsfahrten zur "Folter" mißbraucht wurden. Spätestens nach monotonen 6 Stunden an Bord eines Delta Schiffes soll die Geheimpolizei hier  jedes Geständnis erzwungen haben.

Toni, der Hundeflüsterer

Gegen 5 Uhr legt das Boot wieder direkt vor unserem Hotel an. Schnell nehmen wir unser Gepäck auf, ziehen uns um und besteigen unsere Bikes. Von Tulcea sind es nur 130 Kilometer bis nach Mamaia. Erst nach 19 Uhr betritt unser Sheriff seinen "heiligen Boden", da wir durch Baustellen mit Schotterabschnitten und diversen Hundefütterungen unterwegs auf- gehalten wurden. Gut, dass Michael die Futterdosen nicht im Donaudelta versenkt hat.

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Der "heilige Boden" von Mamaia Beach bei Constanta

Drei Tage ohne Motorrad. Von Samstag bis einschließlich Montag ist Strandurlaub an-gesagt. Unser Hotel, das "Golden Tulip" liegt direkt am Meer. Eine Strandliege kostet 20 Lei (rund 4 Euro) am Tag. In ihr wird man den ganzen Tag bedient. Das Nachtleben ist mit dem an der Playa de Palma auf Mallorca vergleich-bar. Wem das alles gefällt, für dem ist Mamaia ein "heiliger Boden". Mamaia ist so etwas wie eine "Pilgerstätte", sicher nicht nur für unseren Sheriff.

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Zwei Nächte in Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens

Sonst kommt nur das gutes Super rein !

Die kurze Anfahrt vom Schwarzen Meer nach Bukarest ist eigentlich nicht der Rede wert.  Nur ein Stück Land-straße, dann eine fast jung-fräuliche Autobahn und schon sind wir in der Hauptstadt, die uns bei 40,5 Grad Celsius empfängt. Auch hier verzögert sich unsere Ankunft ein wenig, weil  Edwin sich irrtümlich beim Tanken für das "billigere" Diesel entscheidet. Da es seiner V-Rod gar nicht schmeckt, wird ihr umgehend der Magen ausge-pumpt. Ein Vorteil hat das Mißgeschick aber. Edwin weiß jetzt ganz genau, daß der Tank seiner Harley fast exakt 20 Liter Fassungsvermögen hat. Am frühen Abend steigen wir dann im Ramada Parc Hotel in Bukarest ab.

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Unsere geschichtliche Exkursion in Bukarest

Am nächsten Tag steht eine geführte Stadtrundfahrt auf unserem Programm. Wir machen uns mit einem Kleinbus und einem Reiseführer auf den Weg durch die Geschichte der Stadt. Vorbei am "modifizierten" Lenin Denkmal, dem Arcul de Triumf (gleicht dem Pariser Triumpf-bogen), hin zum Controceni Palast, dem Amtssitz des rumänischen Präsidenten. Hier gegenüber ist das Denkmal von Karl, dem ersten König Rumäniens, der aus dem deutschen Adelshaus von Hohenzollern-Sigmaringen stammt und das ehemalige Gebäude der Komunistischen Partei Rumäniens zu sehen. 

 

Auf dem Balkon des Zentral-komitees hat der Diktator Ceausecu seine letzte öffent-liche Ansprache zum bereits revoltierenden rumänischen Volk gehalten.

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Da der Parlamentspalast für die Öffentlichkeit uns heute leider verschlossen bleibt, be-sichtigen wir alternativ den Königspalast, in dem das Nationale Kustmuseum Rumäniens unterge-bracht ist. Die Sicherheitskontrollen dort entsprechen den Standards US amerikanischer Flughäfen nach 9/11. Wie eine Schulklasse werden wir unter ständiger Aufsicht durch den Königspalast "gedrückt". Die historische Stätte wird durch Plastikhauben, die wir über unseren Schuhen tragen müssen, vor Verunreinigungen geschützt. Für Peter stellt sich die Frage, warum wohl in Schönbrunn noch keine ABC Schutzanzüge an die Besucher verteilt werden?

 

Eine Karawanserei, mitten in Bukarest, dient uns als Zufluchtsort. Hier im Hanul lui Manuc können wir unbeobachtet und ohne Schutzbekleidung ganz entspannt ein kühles Bier genießen, fast so wie die orientalischen Händler hier am gleichen Ort vor sehr langer Zeit. 

 

Unser Programm ist jedoch noch nicht zu Ende. Es geht weiter in die Altstadt zum Fürstenhof von Vlad Tepes, dann zum Parlamentspalast, in eine orthodoxe Kirche und zum Abschluß in ein Freichlichtmuseum. Motorradfahren ist nicht weniger anstrengend. 

Der Parlamentspalast ist mit einer Grundfläche von 33.000 qm eines der größten Gebäude der Welt. Er hat 12 Stockwerke und umfasst insgesamt 1.100 Räume. Im Jahr 1984 wurde mit dem Bau begonnen. Bis zur Wende 1989 war der Palast fast fertiggestellt.

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Den Abend verbringen wir in der wohl bekanntesten "Bier-Adresse" von Bukarest, dem "Caru cu bere". Ohne Vorbestellung kommt man hier nicht rein. Der Besuch ist ein Erlebnis, die Innenarchitektur hat eine ganz besondere Ausstrahlung und die Tanz-shows runden das eindrucksvolle Gesamtbild ab. Es gibt zwar besseres Essen in der Stadt, aber einen Besuch hier sollte sich niemand entgehen lassen. Anschließend lassen wir den Abend im Hardrock Cafe von Bukarest ausklingen, welches nicht weit von unserem Hotel entfernt liegt. Wir alle sind auf den nächsten Tag gespannt, der für das "Highlight" unserer Tour reserviert ist. 

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Von Bukarest über Targu Jiu auf die neue Transalpina nach Sebes und weiter nach Sibiu / Hermannstadt

Heute wartet die Transalpina auf uns! Sie wird uns bis auf 2.116 Meter nach oben und rund 150 Kilometer weit durch die Süd-Karpaten nach Sibiu (Hermann-stadt bringen.

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Die neue SÜD-NORD Anbindung durch die Karparten wurde erst vor kurzer Zeit nach rumänischen Maßstäben fertig-gestellt. Die Straßenmarkierungen und Leitplanken fehlen weitgehend. Auf den Bergen aber auch in den bewaldeten (etwas tiefer gelegenen) Streckenab-schnitten gibt es noch zahlreiche Bau-stellen, die nur zum Teil abgesichtert sind. Wir fahren an Löchern vorbei, in denen ein Kleinwagen locker Platz findet. Innerhalb der noch alten Passagen sind Teile der Fahrbahnen der Korrosion zum Opfer gefallen. Sie sind einfach weggebrochen und metertief in die Bäche nach unten abgerutscht.

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Man kann die Transalpina auch im Internet "nachfahren". Hier ist ein Link, der Euch zu YouTube und dann direkt ins Motorrad Abenteuer nach Rumänien weiterleitet. Schaut einfach mal rein und genießt diese Anfahrt. Genau aus dieser Richtung kommend haben auch wir den Urdele Pass  "angegast". Nicht nur für mich  war es das Highlight der Tour, so auch für unseren Peter, der oben am Scheitelpunkt der Berge gut gelaunt mit warmer Kleidung sein Wohlbefinden noch weiter steigert. Für diese Touren leben Motorradfahrer, sie bleiben ein Leben lang unvergessen.

Die Karparten empfangen uns mit ihrer kargen Schönheit im Wechselspiel von Sonne und Wolken. Erinnerungen an das schottische Hochland werden in mir wach. Hier oben reduziert sich die Wahr-nehmung auf das Wesentliche. Was übrig bleibt ist diese eindurcksvolle Natur und der Fahrspaß "am" Motorrad.

 

 

Die Karpartengebirgsstraße DN 67c sollte sich jeder Rumänienfahrer, im Navi unter "T" wie Traumstraße ab-speichern!

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Durch die Wälder (trans Silva)

weiter nach Sebes und Sibiu

Mit uns geht es jetzt  ständig bergab  in Richtung Sebes. Auf unserem Weg dorthin durchqueren wir Wälder, folgen  Flüssen und kleinen Bachläufen aber leider auch zahl-reichen Baustellen, an denen Verkehrssicherungspflichten nicht immer wahrgenommen werden. 

Eine gut abgesichterte Baustelle auf der Transalpina

Das Wetter wechselt, dunkle Wolken ziehen auf und es beginnt zu regnen. Ein kleines rumänisches Restaurant, direkt an der Straße gelegen, bietet uns genau zur richtigen Zeit Regen-schutz und eine rumänische Gemüse-suppe für ganz kleines Geld. Die gute und gehaltvolle rumänische Küche ist lobenswert.

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"Weight watching" funktioniert in anderen Ländern erheblich besser. Gegen 16 Uhr erreichen wir Sebes und tanken dort nach. Die restliche Wegstrecke nach Sibiu steht im Kontrast zur Transalpina, auf ihr erreichen wir  jedoch eine weitere der schönen Städte Siebenbürgens. 

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Arad, unser letztes gemeinsames Ziel,

kurz vor der ungarischen Grenze

Die Tour neigt sich ihrem Ende zu. Die Hochstimmung von der Transalpina ist ver-flogen. Bereits in Sibiu kehrt Wehmut ein, denn der Motorradurlaub ist fast vorbei. Diese Truppe hat sich auf dem Weg von Oradea nach Arad gefunden und wird sich dort trennen. Ob wir uns irgendwann einmal wiedersehen ist ungewiss. Was bleibt ist die Hoffnung, daß man sich immer zweimal im Leben trifft, oder zweimal miteinander fährt.

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Schlußwort

Schön, daß Ösis und Piefkes, egal wie alt, ob Mann oder Frau zu einer derart homogenen Gruppenbildung fähig sind. Unter Motorradfahrern ist das ganz einfach, erst recht, wenn man Guides wie Toni und Michael mit dabei hat.

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Bretzenheim, den 22. August 2012 

 

Anfahrt 

Freitag, 29. Juni  2012
Bretzenheim - Passau
                                      520 KM

Samstag, 30. Juni  2012
Passau - Wien
                                      300 KM

Rumänien Tour

Sonntag, 01. Juli 2012
Wien - Oradea
                                      520 KM

Montag, 02. Juli 2012
Oradea - Targu Mures
                                      260 KM

Dienstag, 03. Juli 2012
Targu Mures - Lac Rosu
                                      140 KM

Mittwoch, 04. Juli 2012
Lac Rosu - Brasov
Dracula Schloß Bran
                                      240 KM

Donnerstag, 05. Juli 2012
Brasov - Tulcea
zum Donaudelata         380 KM

Freitag, 06. Juli 2012
Tulcea - Mamania Beach
                                      130 KM

Samstag, 07. Juli 2012
Mamania Beach

Sonntag, 08. Juli 2012
Mamania Beach

Montag, 09. Juli 2012
Mamania Beach

Dienstag, 10. Juli 2012
Constinesti - Bukarest
                                      240 KM

Mittwoch, 11 Juli 2012
Aufenthalt und Besichtiung der Hauptstadt Bukarest

Donnerstag, 12. Juli 2012
Bukarest - Sibiu
Fahrt über die neu gebaute Transalpina  
                                      460 KM

Freitag, den 13. Juli 2012
Sibiu - Arad
                                      300 KM

Samstag, 14. Juli 2012
Arad - zurück nach Wien
                                      500 KM

"Noch nie gehört!"

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Ein Dankeschön gilt  auch den Mitreisenden, die in zwei Wochen durch große Hitze und viel guten rumänischen Tuica zusammenge-schweißt wurden.

 

Dies waren:

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Christel & Sepp

aus dem Burgenland

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Lisa & Sepp

aus Augsburg

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Ingrid & Peter

aus Schönbrunn

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Michaela & Renè

aus Itzehoe bei Hamburg

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Herbert, der Weise

aus Niederösterreich

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Sepp aus Wien.

Vorbildlicher Tourenfahrer

Gerhard & Sigi,

beide  aus Hollabrunn

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Edwin, dem LOS-Rider aus Beeskow

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Ein besonder Dank geht an Wolfgang, jetzt auch "Wolferl" genannt, der mit mir die gesamten 4.850 KM durchgefahren ist...

 

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 Zum Toni

 Café - Pension

 Fattendorf 1

 94136 Luftkurort Kellberg

 

Tel: 049 8501 469

 

 

 

 

 

Auf der "heißen" A 3

 

  

 

 

Hin zum anderen Ufer

 

 

 

 

 

 

Die Donaustraße B3 ist eine schöne Landstraße in Nieder- und Oberösterreich. Sie führte uns über Linz in das Machland, den Strudengau und die Wachau nach Krenz und von dort aus weiter nach Wien. 

 

 

 

Auf dem Weg nach Oradea

 

Continental Hotel in Oradea

 

 

 

Reiterdenkmal in Turga Mures

 

 

 

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Zum Bärensee

bitte rechts abbiegen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Toni, diese Etappe darfst Du nicht "spritzen"! So einen See gibts weder in Österreich noch bei uns in in Deutschland.

 

 

 

 

 

 

 

Lagebesprechung

 

Touristische Exkursion

zum Schloss Bran 

 

 

 

 

 

 

 

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Herbert der Weise auf dem Weg nach Tulcea




 

War eigentlich doch sehr schön, das Donau Delta.

Eine traurige Seite Rumäniens


 

 

Ramada Parc Hotel in Bucarest

 

Carol I. King of Romania

 

Lenin Umbau

 

 

Christel und Sepp, zwei sehr nette Mitglieder unserer Karawane

 

Der Eingang zum Hanul lui Manuc

Eine Karawanserei ist eine ummauerte Herrberge an alten Karawanenstraßen. Sie diente früher orientalischen Händlern als Warenlager und Handels-platz. In ihr konnten die Reisenden übernachten, das Vieh wurde versorgt und die Karawane fand hier Schutz.

 



 

Der allte Fürstenhof finanziert von Vlad Tepes

 













Tanzshow im Caru cu Bere

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein wilder Esel auf der Transalpina

 

 

 





Ein alter Esel auf der Transalpina

Mit der Anfahrt zur Transalpina wurde der Gruppenrahmen aufge-löst, sodaß  jeder in den Bergen nach Lust und Laune "angasen" kann.  Sebes wurde als Treff-punkt vereinbart. Edwin und Herbert haben wir auf den Weg dorthin verloren und erst in Sibiu wieder-gefunden.

 

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Die Straße DN67C wurde im Jahr 1939 vom damaligen König Carol II von Rumänien als „Straße des Königs“ offiziell eröffnet. Der König hatte sich persönlich für die Sanierung der Straße durch die Parang Berge eingesetzt. Asphaltiert wurde die 148 km lange Straße aber erst zwischen 2009 und 2011.

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Transaplina Impressionen 

welche von Lisa in ein-drucksvollen Bildern fest-halten wurden. 

 

Unserer Mitfahrerin hier-für vielen Dank! 

 

 

 

 

Marktplatz in Sibiu

Continental Hotel in Arad